Manca l‘aria – finale furioso

Eng ist bekanntlich ein dehnbarer Begriff. Es sei denn man ist Fantallenatore in der Liga Serie A Siegen-Windeck. Dehnbar ist kurz vor Saisonende gar nichts mehr, höchstens die Krankenliste der 10 Clubs, die sich wie gewohnt nichts schenken. Vier Spieltage vor Schluss heißt es rund um die heißbegehrten Tabellenplätze: Ellbogen wetzen und seine Mannschaft bis in den Nanobereich kalibrieren.

Schon im vergangenen Jahr hatten gleich drei Mannschaften den Scudetto vor Augen. Dieses Jahr gestaltet sich die Schlussphase der Saison ähnlich: drei Hochkaräter buhlen um die Coppa, die sich zurzeit noch in der Vitrine des amtierenden Meisters AS VALLE CROCE befindet. Praktisch, dass das Team aus dem Siegerland erneut eine starke Leistung abrufen konnte und trotz verletzungspech die Titelverteidigung fest im Blick hat. Mit einer außergewöhnlichen Statistik von 5 Niederlagen aus bislang 29 Spielen lässt der Traditionsverein die Missgunst der anderen Clubs wachsen. Hier wird sich zeigen, ob die harten Anfeindungen vielleicht zu einer besseren Leistungsfähigkeit und am Ende sogar zum erneuten Titel beitragen.

Einfach wird das allerdings nicht, denn der zweite im Bunde ist der skandalträchtige Trainer von Aston Birra, der sein Team mit einer eher unkonventionellen Methode bis auf’s Treppchen pushen konnte: starke Spieler aufstellen, diese nicht spielen lassen und dann von der Bank aus die nötigen Punkte einsacken. Im Zusammenspiel mit überschwänglichen, offensichtlich ironisch gemeinten Glück-Wünschen in Richtung seiner direkten Rivalen, sorgt Trainer Alfio Randazzo wieder einmal für ordentlich Gesprächsstoff hinter vorgehaltener Hand.

Mit offenen Armen hingegen fiebert der FC Paolo Maldini auf das baldige Ende der Saison. Getreu dem Mannschaftsmotto „Boah ist das geil hier“ hatte Trainer Manuele Capello im Winter in eine umfangreiche Scoutingreise nach Südamerika investiert. Diese scheint nun endlich Früchte zu tragen und führt den Trainer direkt an die Spitze des Feldes. Die Mannschaft musste zwar lange Zeit auf Topscorer Osimhen verzichten, schreibt sich aber trotzdem gerne 63 Tore in 29 Spielen auf den Deckel (Banner der Fans: „Orsolini Fußballgott!“). Ob königlich wie der FC Bologna oder meisterlich wie Bayer Leverkusen: die Konstanze Leistung ist sicher auch hier mit entsprechender Anerkennung anzusehen.

Wer denkt, dass sich die Spannung lediglich auf’s Treppchen konzentriert, ist schief gewickelt: denn wie bereits im Winter, platzt das Mittelfeld weiterhin aus allen Nähten und sorgt für viel Betrieb um die Plätze an der Sonne. Die eher durchwachsene Saison des US Saracino könnte sich somit auf den letzten Metern noch wenden und hält zumindest rein rechnerisch die Chance offen, vom aktuellen Platz 8 auf Platz 4 vorzurücken. Ob es dann bei Dusan oder doch eher bei Dusel Vlahovic bleibt, muss Trainer Sandro Saracino jetzt in einem finalen Kraftakt unter Beweis stellen.

Das schmeckt vor allem dem jüngsten Trainer der Liga Matthias Teetzen nicht. Wundern dürfte sich der Youngster allerdings nicht, denn dieser sah sich in den letzten Spieltagen eher am Rande einer Disziplinarstrafe aufgrund fehlender Aufstellung bei Spielbeginn. Ein Besuch einer Fanta-Academy wäre dem Trainer von The Devil Squad zu empfehlen, denn wer trotz aktueller Platzierung auf Platz 4 so fahrlässig mit seiner Verantwortung umgeht, sieht den Platz an der Sonne ganz schnell zu einem schattigen Plätzchen im Tabellenkeller werden.

An eine echte „Remuntada“ scheint in dieser Saison tatsächlich nur noch einer zu glauben: der Ac Biancavilla. War der Malocher-Club bis zu den Wintertransfers noch in einer katastrophalen Notlage gefangen, so konnte er mit hartem Engagement Platz 5 erklimmen und entgeht damit einer echten Blamage vor den eigenen Fans.

Auch der FC Lecce lässt zu wünschen übrig. Immer wieder überwiegt bei dem Club aus Lecce die fehlende Durchschlagskraft. Wurde das Team im Winter noch als potenzieller Geheimtipp gehandelt, brachte auch die Verpflichtung von Soulé und sieben weiteren frischen Spielern keinen Aufwind. Zusammen mit dem ebenfalls kaum stattfindenden Club Asd Supra Lottu und dem als Vorletzter platzierten Caselle FC geht es jetzt in den letzten Wochen darum, sowohl den Boden unter den Füßen als auch den Anschluss nach oben nicht endgültig zu verlieren.

Bodenlos dürfte sich in dieser Saison nur einer fühlen: der einst als Meister gefeierte FC Stronzo. Weit auf dem Tabellenboden abgeschlagen (17 Niederlagen) macht der indische Trainer vor allem mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam und verrent sich oft in verbalen Attacken aller Art, die auf fragwürdige Statistiken gestützt sind. Vielleicht wäre ein Car-Sharing mit Matthias Teetzen zu empfehlen, um ebenfalls einen Fanta-Workshop in einer Academy zu besuchen.

Feuer ist drin, in dieser Liga! Das macht sie so einzigartig und spannend. Auch dieses Jahr sind wir gespannt wie Flitzebögen, um sehr bald zu erfahren, wer den heißbegehrten Pokal in den Himmel reißen wird. Forza Fanta Finale Furioso!